In unserem Zuhause verbringen wir viel Zeit. Wir entspannen in Wohnräumen, laden unsere Freunde ein, gehen einem Hobby nach und – zumindest seit pandemischen Zeiten – arbeiten wir auch in den eigenen vier Wänden. Das bedeutet, dass dort ein ständiger Geräuschpegel herrscht und wir dementsprechend hohe Ansprüche hinsichtlich der Raumakustik haben. Lesen Sie hier mehr über Schallisolation und erfahren Sie, wie Schalldämmung in der Wohnung funktionieren kann.
Die Materialien, die moderne Wohnräume und auch Altbauten bestimmen, fallen allesamt in die Kategorie „schallharte Oberflächen“. Zu den schallharten Stoffen gehören Beton, Glas, Holz und Metalle. Schallhart bedeutet, dass sie keine Schallwellen aufnehmen, sondern diese an ihrer Oberfläche abprallen und in den Raum zurückgeworfen werden. Dies führt zu unangenehmer Akustik im Wohnbereich, welche den Stresspegel steigen lässt und Erholung sowie Konzentration massgeblich beeinträchtigt.
Es gibt drei verschiedene Arten von Schall, die durch schwingende Körper/Objekte erzeugt werden und sich über ein bestimmtes Medium ausbreiten:
Gerade im Wohnbereich sollte also bereits in der Bauphase die Schallisolation nach aussen und nach innen bedacht werden. Nachträgliche Schalldämmung ist ebenfalls möglich, gerade im Altbau auch oft notwendig. Die besten und vergleichsweise kostengünstigsten Ergebnisse erzielt man aber, wenn Schallschutz in der Bauplanung berücksichtigt wird.
Weiche Oberflächen, vor allem Textilien wie Polstermöbel und Gardinen, wirken der Schallreflexion entgegen. Die schallweichen Stoffe sind sogenannte Schallschlucker, die sich vor allem für eine nachträgliche Verbesserung der Raumakustik eignen, denn es ist nicht immer möglich, bauliche Massnahmen zu ergreifen. Für Optimierungen im Nachhinein eignet sich vor allem ein Akustikvorhang oder ein Akustik Wandpaneel. Sie nehmen den Schall auf und dämpfen so den Geräuschpegel.
Entscheidend ist die Rohdichte eines Stoffes. Die Rohdichte benennt die Masse eines Dämmstoffes auf einen Kubikmeter. Eine hohe Rohdichte ist für die Schalldämmung und -dämpfung wünschenswert. |
Die Lärmbelastung in den eigenen vier Wänden kann mit verschiedenen Massnahmen reduziert werden. Vor allem die Schalldämmung verspricht eine Lösung für das Akustikproblem und mehr Privatsphäre. Die Methode der Schalldämmung wird häufig gleichbedeutend mit der Schalldämpfung genannt, sie bezeichnen jedoch zwei verschiedene Vorgehensweisen zur Senkung des Geräuschpegels.
Schalldämmung passiert im Vorhinein. Das heisst, dass die Schalldämmung bereits während des Baus bedacht wird und durch verschiedene bauliche Massnahmen, wie zum Beispiel abgehängte Unterdecken oder schwimmende Estriche, umgesetzt wird. Zu den beliebtesten Dämmmaterialien gehören Baustoffe wie Schaumstoff und Styropor. Sie verhindern, dass Luftschall zum Körperschall wird und auf die Bausubstanz wirkt. Schalldämmung ist Teil der Bauakustik.
Schalldämpfung wird im Nachhinein installiert und bezieht sich auf die Absorption von Schall im Raum. Verschiedene schallweiche Materialien sorgen dafür, dass Schallwellen nicht reflektiert, sondern verschluckt werden. Verschiedene Materialien wie Filz, Polyestervlies und Schaumstoff verringern so den unangenehmen Nachhalleffekt. Schalldämpfung ist Teil der Raumakustik.
Wenn Schallwellen auf Wände treffen, dann geraten die Wände in Schwingung und übertragen Geräusche bzw. Lärm in benachbarte Räume. Schalldämmung in der Wohnung kann Abhilfe gegen das Akustikproblem schaffen und verhindern, dass der Schall durch Wände gelangt. Türen und Fenster können ebenfalls für mehr Schallschutz präpariert werden.
Mehrere schallisolierende Massnahmen eignen sich für die Montage an der Wand. Gerade an Wänden von Hobbyräumen, in denen Klavier oder Gitarre gespielt wird, muss oft zusätzlich für Schalldämmung gesorgt werden, um auf Familienmitglieder und Nachbarn Rücksicht zu nehmen.
Schallschutzfenster sind die ergiebigste Möglichkeit, um den durch Fenster dringenden Lärm zu verringern. Dies ist aber eine bauliche Massnahme und nicht immer möglich, zudem sind Fenster der Schallschutzklassen 5 oder 6, die über 45 Dezibel (dB) an Schalldämmung garantieren, eine kostspielige Investition.
Vorhänge, vor allem transparente Akustikvorhänge, sind eine leicht nachinstallierbare Variante für eine bessere Raumakustik. Auch schwere, dicke Gardinenvorhänge, die eigentlich mehr der Verdunkelung dienen, vermindern den Lärmpegel merklich. Auf dem Markt sind auch Schallschutzfolien für Fenster erhältlich, die individuell zugeschnitten und verklebt werden können.
Türen sind in vielen Wohnungen einer der Hauptgründe für einen anstrengenden Lärmpegel, da sie Schall oft gut durchlassen. Einfache Abhilfe schaffen nachträglich an den Wohnungstüren montierte Akustikelemente wie Schallschutzplatten. Es gibt sie in einer Vielzahl von Designs, in Sachen Grösse und Form bieten sie viel Flexibilität, sodass sie beliebig an Eingangstüren befestigt werden können. Auch ein Luftzugstopper und neue Dichtungsstreifen können etwas zur Schalldämmung beitragen.
Wände und Decken in Wohnungen und Häusern lassen sich am besten mit baulichen Massnahmen, wie abgehängten Decken und Trittschalldämmungen, optimieren. Doch auch in der Altbauwohnung kann Schallschutz einfach nachgerüstet werden, um die Nachbarn unter der eigenen Wohnung zu schonen oder sich selbst vor dem Lärm aus der darüberliegenden Etage zu schützen.
Der Boden der Wohnung, meist bestehend aus schallharten Materialien wie Beton, Fliesen, Holz oder Laminat, wirft Schallwellen genauso in den Raum zurück, wie Wände es tun. Im Bereich der Bauakustik wird der Boden heutzutage meist mit einer Trittschalldämmung oder einem Unterlagsboden ausgestattet.
Sollte dies nicht möglich sein, so empfiehlt sich in älteren Gebäuden eine abgehängte Decke mit Gipsplatten, die mit schalldämmenden Materialien belegt wird. Schon dünnere Teppichböden verringern den Trittschall um bis zu 20 Dezibel (dB); dicke noch mehr. Eine schnelle Lösung sind Teppiche, die den über den Laminat- oder Holzboden weitergegebenen Trittschall merklich mindern.
Wenn die Nachbarswohnung über dem eigenen Zuhause viel Lärm durchlässt, dann bietet sich die Möglichkeit, im Nachhinein die Decke abzuhängen. Ähnlich wie die Vorsatzschale an der Wand wird hier eine Schallschutzdecke oder Akustikdecke an der bestehenden Wohnungsdecke befestigt. Der Zwischenraum wird mit schalldämmenden Materialien gefüllt. Wenn diese Baumassnahme keine Option ist, dann erreicht auch die Installation von Akustik-Deckensegeln gute Ergebnisse.
Je mehr schallharte Oberflächen sich in einem Raum befinden, desto eher entsteht durch den Schall ein störender Widerhall. Mit verschiedenen Materialien und akustischen Elementen lässt sich der Geräuschpegel der eigenen Wohnung und der Lärm der lauten Nachbarn deutlich verringern. Akustische Massnahmen lassen sich nachrüsten, bei einem Neubau sollte Schallschutz standardmässig miteingeplant werden.
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