Probleme in der Akustik von Räumen
Unangenehme Halleffekte und mangelhafte Trittschallisolierung sind bekannte Phänomene, die den Wunsch nach einer optimierten Akustik aufkommen lassen. Differenzierter ist die Aussage, dass Sprache nur schwer verständlich ist. Klagen wegen Lärmbelästigung von aussen oder aus angrenzenden Räumlichkeiten sind dringend ernstzunehmen, weil Lärm zu gesundheitsgefährdendem Stress führt. Der Raumakustiker nimmt diese Informationen zunächst auf, bevor er Lösungen vorschlägt. Dafür bezieht er die baulichen Gegebenheiten sowie die geplante Nutzung ein. Bei grossen Räumen berücksichtigt er ebenfalls, ob und wie viele Personen sich im Raum befinden, und kann für unterschiedliche Variablen Lösungsvorschläge unterbreiten. Drei typische Probleme zeigen die Diversität der Anforderungen an die Raumakustik auf.
Problem 1: schlechte Hörsamkeit
Die Bedingungen für Sprachverständlichkeit – der Hörsamkeit – sind im Auditorium anders als in kleinen Räumen. In einem Hörsaal muss die Stimme grosse Distanzen überbrücken. Das erfordert Kraft. Der Redner ermüdet schnell. Nur lauter zu sprechen ist im Meetingraum kein probates Mittel. Hier sind es eher störende Reflexionen, die das Gesagte in einen unverständlichen Klangbrei verwandeln. Trotzdem sind die Lösungen in beiden Fällen vergleichbar: Der Raumakustiker wird sein Augenmerk auf bestimmte Frequenzen legen: Hohe und tiefe Töne sind eher nachteilig für die Hörsamkeit von Räumen. Dort, wo Sprache verständlich sein soll, wird er diese Frequenzen minimieren. Gleichzeitig wird er Akustikelemente anbringen, die Schall an einigen Stellen absorbieren. Die Annahme, dass derart optimierte Innenräume gleichermassen für Videokonferenzen geeignet sind, ist falsch. Eine technisch verzerrte Stimme erfordert eine Abstimmung auf andere Frequenzbereiche, als wenn der Sprecher persönlich anwesend ist. Ein Raum, der beiden Anforderungen genügen soll, kann niemals das Optimum erreichen. Allerdings ist eine Annäherung an eine perfekte Hörsamkeit durchaus zu erzielen.
Problem 2: Musik soll klingen
Wer der Musik ihre Höhen und Tiefen nimmt, beraubt sich selbst des Klangerlebnisses. In einem Konzertsaal ist ein gewisser Nachhall durchaus wünschenswert, der andernorts stört. Problematisch wird es, wenn Hallen zu gross sind für die erreichbare Besucherzahl. Hier helfen Akustikelemente, die es erlauben, den Saal provisorisch zu verkleinern. Ein exzellentes Klangerlebnis für alle Zuhörer entlohnt den Aufwand.
Problem 3: störender Lärm
Was genau Lärm ist, liegt in der Interpretation des Einzelnen: Ein Autoliebhaber wird das Röhren eines sportlichen Motors kaum als Lärmbelästigung wahrnehmen. Wer an einer viel befahrenen Strasse wohnt, kommt sicher zu abweichenden Ansichten. Abgesehen von individuellen Eindrücken kennt die Akustik Schallpegel, die alle als unangenehm empfinden. So liegt zum Beispiel die Schmerzgrenze bei einer Lautstärke von rund 130 dB. Schon Werte weit darunter sind dazu geeignet, konzentriertes Arbeiten nachhaltig zu stören. Je nachdem, wo sich die Schallquelle befindet, greifen unterschiedliche Massnahmen: Mal sind es dämpfende Elemente, die im Inneren anzubringen sind, dann wieder eignen sich bauliche Eingriffe zum Schallschutz besser. Vor Ort und nach genauer Untersuchung kann Ihnen der Raumakustiker geeignete Lösungsvorschläge unterbreiten.
Alles herausholen aus der Raumakustik
Es existieren weitere Bedingungen, die eine optimale Raumakustik beeinflussen. Die Beratung durch einen Raumakustiker kann in allen Fällen Lösungen hervorbringen, die sich an den baulichen Gegebenheiten orientieren, die Raumnutzung einbeziehen und auf Machbarkeit abstellen. Trotzdem kann es vorkommen, dass Einzelne mit dem Ergebnis nur wenig zufrieden sind, denn die Empfindungen beim Hören sind ausgesprochen individuell. So zählen beispielsweise Alter aber auch persönliche Erfahrungen zu den Einflussfaktoren. Nur eines ist unstrittig: Unterstützt durch einen Fachmann erzielen Sie in jedem Fall eine deutlich verbesserte Raumakustik.
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