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Akustik im Büro

Man kann ermitteln, wie sich der Schall ausbreitet und welche Materialien sich positiv oder negativ auf das Hörerlebnis auswirken.

So gibt es Materialien, die den Schall einfach schlucken, und solche, die ihn abfangen. Eine sinnvolle Kombination beider, kann etwas gegen eine unerwünschte Geräuschkulisse ausrichten.

Akustikstudien

Studien haben gezeigt, dass bereits ein geringes Lärmniveau – ohne Sprachinhalt – zu zehn Prozent mehr Fehlern bei konzentrierter Arbeit zur Folge hat. Sprache im zulässigen Bereich von 55 dB führt zu einem Rückgang der Produktivität von über 30 Prozent. Kommen noch optische Störungen hinzu, sinkt die Konzentrationsfähigkeit um bis zu 50 Prozent. Die Folgen: schnelle Ermüdung und ein auf Dauer steigendes Burn-out-Risiko. Menschen die permanent Lärm ausgesetzt sind:

  • häufiger krank
  • schneller gereizt
  • geistig weniger flexibel.

Es lohnt sich also für alle Beteiligten – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer – etwas gegen akustische Störungen im Büro zu tun.

Lärm im Büro

Die Geräuschkulisse im Büro – vor allem im Open Space – kann eine echte Belästigung sein und wird sogar als Störfaktor Nummer eins bei der Arbeit genannt. Lärm stört die Konzentration. Das geht auch auf Kosten der Arbeitseffizienz. Häufige Störfaktoren, welche auf der Arbeit Lärm verursachen sind meist:

  • Telefonklingeln
  • Telefongespräche
  • Unterhaltungen zwischen Kollegen
  • das Geräusch der Computertastatur
  • sowie rhythmisches Schnarren von Druckern und Kopierern

Ablenkung senkt Leistungsfähigkeit

Es macht fast keinen Unterschied, ob Großraumbüro oder kleineres Büro: Meist stört es, wenn andere sprechen. Dabei spielt nicht allein die Lautstärke eine Rolle, sondern auch die Verständlichkeit der Sprache. Je mehr Informationen man unfreiwillig mithört und je komplexer die Denkarbeit ist, die man dabei ungewollt leisten muss, umso mehr reduziert sich die eigene Leistung. Das kann bereits bei einem niedrigen Schallpegel passieren. Ziel muss es sein, ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen.

Bauliche und nachträgliche Eingriffe müssen auf die Tätigkeiten im Raum abgestimmt sein. Stimmen und Arbeitsgeräusche sollten nicht mehr übertragen werden oder zumindest so leise sein, dass sie nicht stören. Darüber hinaus sollte es möglich sein, am Arbeitsplatz vertrauliche Gespräche oder Telefonate in gedämpftem Tonfall führen zu können. Geräusche von außerhalb wie beispielsweise der von technischen Geräten wie Drucker oder Kaffeemaschine sollten genauso wenig stören. Das lässt sich in der Praxis sehr gut umsetzen. Es gibt drei Lösungsansätze, den Schall zu leiten.

Lösungsansätze für die Akustik

Eine Theorie: Spricht jemand über die Akustik im Office, kann man davon ausgehen, dass diese zu wünschen übrig lässt. Von der anderen Seite betrachtet, spricht man nicht über eine gute Raumakustik, weil man diese meist nicht bemerkt, sondern sich in einem Raum einfach wohlfühlt.

Es macht fast keinen Unterschied, ob Großraumbüro oder kleineres Büro: Meist stört es, wenn andere sprechen. Dabei spielt nicht allein die Lautstärke eine Rolle, sondern auch die Verständlichkeit der Sprache. Je mehr Informationen man unfreiwillig mithört und je komplexer die Denkarbeit ist, die man dabei ungewollt leisten muss, umso mehr reduziert sich die eigene Leistung. Das kann bereits bei einem niedrigen Schallpegel passieren. Ziel muss es sein, ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen.

Bauliche und nachträgliche Eingriffe müssen auf die Tätigkeiten im Raum abgestimmt sein. Stimmen und Arbeitsgeräusche sollten nicht mehr übertragen werden oder zumindest so leise sein, dass sie nicht stören. Darüber hinaus sollte es möglich sein, am Arbeitsplatz vertrauliche Gespräche oder Telefonate in gedämpftem Tonfall führen zu können. Geräusche von außerhalb wie beispielsweise der von technischen Geräten wie Drucker oder Kaffeemaschine sollten genauso wenig stören. Das lässt sich in der Praxis sehr gut umsetzen. Es gibt drei Lösungsansätze, den Schall zu leiten.

DREI LÖSUNGSANSÄTZE

Schallschirme wie Wandelemente, Stellwände oder Tischaufsätze aus schallharten Materialien wie Melamin oder Glas reduzieren die Schallwellen und lenken sie komplett oder teilweise. Die Schallausbreitung reduziert sich.

Sogenannte Absorber schlucken den Schall. Das übernehmen perforierte Schranktüren oder Rückwände, aber auch Stellwände, Tischpaneele, Wandverkleidungen und Deckensegel, die geschlitzt, gelocht oder mit Stoff bespannt sind. Sie fördern die Ruhe im Büro.

Abschirmung und Absorption des Schalls lassen sich auch kombinieren: Möbel und Elemente mit beiden Eigenschaften reduzieren den Geräuschpegel und die Übertragung des Schalls.

Bei der akustischen Planung von Büroflächen muss man sowohl das Gesamtbild eines Raumes als auch die einzelnen Bereiche vor Augen (und Ohren) haben. Ein Patentrezept für die optimale Akustik gibt es nicht. Jeder Raum folgt seinen eigenen Regeln – abhängig ist er dabei meist von:

  • der Art der Nutzung
  • der verwendeten Baumaterialien
  • der Anzahl der Mitarbeiter
  • sowie vielen weiteren Faktoren.

Soweit die Theorie. In der Praxis stellen sich oft ganz andere, meist praktische Fragestellungen.

WUNDERWAFFE DECKENSEGEL

Deckensegel und Wandbilder gelten inzwischen als Wunderwaffe gegen zu laute Büros. Was diese Elemente jedoch nicht können: die Schallquelle aufhalten. Oft verursacht auch ein zu viel an Absorption neue Probleme – die Gespräche anderer sind selbst über größere Distanzen gut zu verstehen. Manchmal ist auch eine falsche oder ungünstige Platzierung von Deckensegeln an der ungewollten Sprachübertragung schuld. Direkt über dem Schreibtisch montiert ist der Wirkungsgrad solcher Absorber deutlich geringer als in Sprachrichtung, zwischen den Arbeitsplätzen. Gleiches gilt übrigens auch für Besprechungsräume. Hier sind Wandbilder, sofern Platz verfügbar ist, deutlich sinnvoller als Deckensegel.

STELLWÄNDE UND PANEELE

Stellwände oder am Tisch montierte Paneele bewirken nur bei ausreichender Dimension und einer angepassten Nachhallzeit des Raumes etwas. Für die abschirmende Wirkung ist die Qualität der Absorption eher nachrangig. Ist die Nachhallzeit im Raum zu lang verstärkt das die Reflexionen, die Wand besitzt nur eine begrenzte Schirmwirkung. Gleiches gilt, wenn die Wand zu niedrig ist. Die durchschnittliche Sprechhöhe im Sitzen liegt bei etwa 1,20 m. Ein Schallschirm wirkt deshalb erst ab einer Höhe von ca. 1,50 m. Für einen normhohen Tisch mit 74 cm bedeutet dies einen Tischüberstand des Schallschirmes von mindestens weiteren 75–80 cm. Im Stehen sollte eine Abschirmung dann mindestens 1,80 m hoch sein oder bei modernen Sitz/Steh-Tischen mit dem Tisch mitfahren.

„FACE TO FACE“ VERSUS „BACK TO BACK“

Doch nicht nur der Einsatz von schallreduzierenden oder schirmenden Elementen im Raum ist für die Planung entscheidend. Auch die Position der Arbeitsplätze hat direkten Einfluss auf die Akustik. Die bei uns sehr beliebte Aufstellung „face to face“ – zwei Personen sitzen sich am Schreibtisch gegenüber – birgt akustisch gesehen enorme Nachteile. Ganz besonders wenn keine ständige, direkte Kommunikation nötig oder gewünscht wird.

Wir hören den Schall, der uns entgegen kommt, deutlich besser als den Schall von der Rückseite. Hinzu kommt, dass die Sprachlautstärke in Blickrichtung etwa doppelt so hoch ist. Das bedeutet, bei der „back to back“ Aufstellung vermindert sich der störende Sprachschall um bis zu 9 dB.

ALTERNATIVE ARBEITSSITUATIONEN

Ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Hindernis für konzentriertes Arbeiten sind Bewegungen im Sichtfeld. Bei der Aufstellung „face to face“ nimmt man alle Bewegungen, Gesten und Aktivitäten des gegenüber – bewusst und unbewusst – wahr. Auch Bewegungen in Blickrichtung zur oft aus Glas bestehenden Flurseite beeinflussen Arbeitsproduktivität, Konzentrationsfähigkeit und letztlich den Beanspruchungsgrad während der täglichen Arbeit. Zunehmende Klagen über psychische Überlastung am Arbeitsplatz können auch mit der Arbeitsplatzgestaltung zusammen hängen. Deshalb: stets Alternative Arbeitssituationen anzubieten. Zeiten, in denen sich Mitarbeiter ein Telefon teilen mussten und deshalb Tische gegenüber standen, sind inzwischen wohl vorbei.

Raumplaner und Einrichtungsberater sollten deshalb in der Diskussion mit den künftigen Nutzern die Vor- und Nachteile beider Arbeitsplatzkonzepte gegenüberstellen. Denn wer die Konsequenzen seiner Entscheidung kennt und abwägen kann, wird sich später kaum über eine ungünstige Ausführungsvariante beklagen können.

Akustikberatung für ihr Büro

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